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Azubi-Projekt am BBZ:
ein Dach für einen Lehmofen
Große Freude beim Waldkindergarten in Rech: Auszubildende des Ma-yener Bundesbildungszentrums des Deutschen Dachdeckerhandwerks (BBZ) haben für den Lehmofen der Kita eine Überdachung gebaut. Die von der Flutkatastrophe betroffene Waldkita Wildblumenwiese bietet eine Betreuungsmöglichkeit für 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Einrichtung wird vom Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Mittelrhein gemein-sam mit dem Kinderschutzbund Kreisverband Ahrweiler und der Ortsgemeinde Rech betrieben.
Christian Görg, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe-Regionalverband Mittelrhein, ist be-geistert: „Wir sind sehr froh über die tatkräftige Unterstützung der Dachdeckerschule in Mayen. Dank der großartigen Hilfe ist unser selbstgebauter Lehmofen nun sicher vor jeder Witterung. Unsere Kinder im Waldkindergarten in Rech werden davon bei unseren regelmäßigen Kochpro-jekten profitieren.“ Neben Kochprojekten bietet die Waldkita mit seinem Wildgarten und den Pflanzbeeten auf der Burgwiese Kindern viel Platz zum Spielen, Toben und Klettern.
Die Lehmofenüberdachung haben die 16 Azubis im Rahmen eines ÜLU-Lehrgangs gebaut. Ange-leitet wurden Sie dabei von den BBZ-Dozenten Werner Gimmnich und Nils Wehner. Die gute Tat hat auch den angehenden Dachdeckern und Dachdeckerinnen Freude bereitet: „Es hat viel Spaß gemacht, etwas zu bauen, worüber sich dann Kinder so sehr freuen. Das ist das Tolle an unserem Beruf: Du siehst abends, was du tagsüber geleistet hast!“, beschreibt Freya Marie Schneider, Dachdecker-Auszubildende im 3. Lehrjahr ihren Job. Ein besonderer Dank gilt der DEG Koblenz und Rathscheck Schiefer, die das Projekt mit Materialspenden möglich gemacht haben.
Über das Bundesbildungszentrum
Das Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Mayen ist die zentrale Stätte für Fort- und Weiterbildung in der Bedachungsbranche. Diese Bundesfach- und Meisterschule besteht bereits seit 1925 und ist heute die bedeutendste Bildungsstätte im Dachdeckerhandwerk. Die Aufgabengebiete dieser Schule, die in der Trä-gerschaft des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks liegt, sind vielfältig. So kommen Dachdecker-gesellen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Mayen, um sich hier auf die Meisterprüfung vorzubereiten und diese dann gemeinsam mit der Prüfung zum staatlich anerkannten Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik abzulegen. Außerdem werden in der Überbetriebliche Lehrlingsausbildung alle Dachdecker-lehrlinge aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt 15 Wochen in speziellen fachpraktischen Lehrgängen un-terwiesen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Durchführung von fachtheoretischen und betriebswirtschaftlichen Seminaren und Tagungen für Unternehmer und Mitarbeiter der Bedachungsbranche.
Bundessieger im
Dachdeckerhandwerk 2023 gekürt
Karlsruhe/Köln, 8. November 2023 - Auch dieses Jahr wurden die besten Dachdeckergesellen und -gesellinnen der Bundesländer ermittelt. In einem spannenden Wettbewerb traten die 13 Landessieger und eine Landessiegerin am 6. und 7. November 2023 im Karlsruher Dachdeckerbildungszentrum Baden-Württemberg an. Dort meisterten sie vielfältige Aufgaben im Steildach- und Flachdachbereich sowie im Bereich der Fassade, darunter eine Kür- als auch zwei Pflichtaufgaben.
Die drei Bundessieger
Der 1. Bundessieger 2023 ist Paul Ostermann aus Rheinland-Pfalz mit 169 Punkten (Ausbildungsbetrieb Zimmermann Bedachungen, Ockenheim), der 2. Bundessieger ist mit 166,40 Punkten Noah Zimmer (Ausbildungsbetrieb Helmut Zimmer, St. Wendel) aus dem Saarland und der 3.Bundessieger Tom Seel kommt aus Baden-Württemberg und erreichte 165,9 Punkte (Ausbildungsbetrieb FWS Bedachungen, Weissach im Tal). Maximal konnten 200 Punkte erreicht werden.
Hohes Niveau der Arbeiten
Am ersten Wettbewerbstag demonstrierten die talentierten Dachdeckerinnen und Dachdecker in der Hauptarbeitsprobe ihre handwerkliche Expertise. Gewählt wurde entweder eine Dachziegel- oder Schieferdeckung. Am zweiten Wettbewerbstag standen zwei weitere vorgegebene Arbeitsproben auf dem Programm. Rolf Fuhrmann, stellvertretender ZVDH-Hauptgeschäftsführer, zeigte sich vor Ort beeindruckt von den erbrachten Leistungen: „Hier haben wir sehr engagierte junge Leute gesehen, die bundesweit als die besten im Dachdeckerhandwerk gelten. Die gezeigten Arbeiten hatten durchweg ein außergewöhnlich hohes Niveau und können fast schon meisterlich genannt werden. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welcher Freude und Leidenschaft junge Dachdecker und Dachdeckerinnen ihr Können zeigen."
Teilnehmer aus 14 Bundesländern
Die Teilnehmenden kamen in diesem Jahr aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die beiden ersten Bundessieger 2023 Paul Ostermann und Noah Zimmer sowie die letztjährigen Siegerinnen Jana Siedle (Baden-Württemberg) und Nina Weber (Rheinland-Pfalz) werden im Herbst 2024 an der Dachdecker-Weltmeisterschaft in Innsbruck (Österreich) teilnehmen.
Bundessieger auf der DACH+HOLZ 2024
Erstmals werden Teilnehmer der von der Internationalen Föderation des Dachdeckerhandwerks (IFD) organisierten Dachdecker-Weltmeisterschaft auf der Fachmesse DACH+HOLZ International (5.-8. März 2024, Stuttgart) auftreten. Dort werden sie, neben den Siegern und Siegerinnen der Deutschen Meisterschaft, in zwei Disziplinen für die Dachdecker-Weltmeisterschaft trainieren. Die Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks ZEDACH unterstützt sie dabei: „Wir als genossenschaftlicher Handel unterstützen die Deutsche Meisterschaft im Handwerk, weil uns das Thema Nachwuchsförderung am Herzen liegt. Gemeinsam mit dem ZVDH können wir so für eine Ausbildung und Zukunftssicherung im Dachdeckerhandwerk werben", erklärt ZEDACH-Vorstand Oliver Pees.
Neuer Name für den Wettbewerb
In diesem Jahr fand der Wettbewerb unter dem neuen Namen „Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ statt. Die zusätzliche englische Bezeichnung soll eine Verbindung zu den internationalen Wettbewerben EuroSkills und WorldSkills schaffen.
Ziele der Meisterschaften
Mit den Meisterschaften im Handwerk wird die breite Öffentlichkeit für die Vorteile der betrieblichen Ausbildung sensibilisiert und das Ansehen der handwerklichen Arbeit gestärkt. Ein weiteres Ziel ist die Förderung talentierter Auszubildender in ihrer beruflichen Entwicklung. Der Wettbewerb wird in über 130 verschiedenen Handwerksberufen durchgeführt. Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 junge Handwerkerinnen und Handwerker teil. Die Wettbewerbe auf Bundesebene werden vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) koordiniert. Für das Dachdeckerhandwerk ist der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) zuständig.
Quelle ZVDH